Die sogenannte Korallenbleiche (engl. „coral bleaching“) führt seit den 1980er Jahren weltweit zum großflächigen Korallensterben. Auch am 2300 Kilometer langen australischen Great Barrier Reef sind inzwischen über viele Kilometer nur noch weiße tote Korallenstöcke zu sehen. Hier – aber auch an vielen anderen Riffen - sind große Teile der einst so farbenprächtigen Unterwasserwelt verschwunden.
Der Grund dafür ist die in den letzten Jahren stetig angestiegen Durchschnittstemperatur der Weltmeere – eine klare Auswirkung des Klimawandels. Kommt dann noch das Wetterphänomen „El Niño“ hinzu, das der südamerikanischen Westküste ohnehin alle vier Jahre eine erhöhte Wassertemperatur beschert (was sich an Land in Form von starken Unwettern niederschlägt), haben die Korallen vielerorts keine Chance mehr.
Denn die dauerhaft erhöhten Temperaturen, die inzwischen weit jenseits der natürlichen Schwankungen liegen, stören das Zusammenleben der Korallen mit den einzelligen Algen, die sich traditionell auf ihnen ansiedeln und denen sie auch ihre prächtigen Farben verdanken. Diese Symbiose hat für beide Arten Vorteile: Während die Korallen den Algen einen sicheren Lebensraum bieten, betreiben die Algen Fotosynthese und versorgen die Korallen ihrerseits mit Sauerstoff und Glukose – zwei Stoffe, die eine Koralle zum Überleben braucht.